Sonntag, 22. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Spring is coming!


Seien wir mal ehrlich, der Monat, den wir in einer Woche endlich hinter uns haben, ist einfach der Schlimmste des Jahres, oder nicht?

An Fasching versuchen wir noch so gut es geht, den Umstand dass es immer noch kalt und grau und ekelhaft ist zu verdrängen - werfen uns bunt bemalt und aufgestylt in den bunten Trubel, um uns den kürzesten Monat des Jahres mit einem ordentlichen Pegel und Krapfen zu versüßen - und bereuen den Rest der Woche, was wir in der letzten Woche getan haben.

Statt fröhlicher Mucke schalte ich Volbeat und  Three Days Grace ein und vergrab mich mit düsterer, schwedischer Lektüre von Henning Mankell unter der Decke.
Die guten Vorsätze aus dem Januar haben sich als nervig entpuppt und egal was genau der Plan war, ihre Erfüllung liegt in weiter Ferne. Und zu allem Überfluss erinnert uns auch noch die frisch angebrochene Fastenzeit daran, dass wir nochmal eine zweite Chance bekommen, an den guten Plänen zu arbeiten.

Die Sonne, schmerzlich vermisst und die ersten Krokusse und Schneeglöckchen kämpfen sich ans Tageslicht - warte, Tageslicht, stimmt, so was gibt es tatsächlich! - nur um wenige Stunden später in einem plötzlichen Schneeschauer zu versinken. Einem Schneeschauer, der sich drei Stunden später in Matsch - oder noch besser - Eis verwandelt hat und alle auf die Nase fallen lässt.

Und wer nicht dabei auf die Nase gefallen ist, dem läuft sie zumindest ganz gewaltig. Februar ist Fieber-und-Grippe-Monat. Krank und schniefend kämpfen wir uns durch den Tag, wickeln uns in dicke Schals an und bewundern wehmütig die neue Frühlingskollektion.

Aber weil ein Ende schon in Sicht ist und ich dem Februar echt seinen Sieg nicht gönnen will, werde ich nicht deprimiert rumsitzen und auf die grauen Wolken vor dem Fenster starren. Ich verbringe den Rest des Tages damit, mir auf Pinterest Frühlingsfotos anzukucken.
Es kann nämlich nur besser werden!
 
 
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Sonntag, 15. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Heroes of Ignorance

Quelle: Imdb

Auf einem der großen deutschen Privatsender ging's die Woche hoch her - ein Superheld nach dem nächsten rettet zur besten Prime Time den Abend und die Welt und entertaint uns erfolgreich damit.
Superman, Batman, Spiderman, Wicki und die stärken Männer und wie sie noch alle heißen geben sich die Klinke in die Hand, um in wechselseitiger Arbeitsteilung das Böse und die Kriminalität zu bekämpfen, Städte, Länder und schöne Frauen zu retten und nebenbei noch blendend und muskulös auszusehen.

Klar, jeder schaut sich auf der Mattscheibe gerne Geschichten an, in denen alles gut wird. Und gerade im Augenblick scheint Welt-Retten besonders angesagt zu sein.Wenn man sich davor um 20 Uhr noch die Nachrichten auf dem Ersten angesehen hat, dann wundert einen das allerdings auch nicht mehr - denn in unserer realen Welt treffen sich ja nicht unbedingt gerade alle fröhlich vereint zu Margaritas und der  Miss-Waikiki-Wahl.
Ich will hier nicht mahnend den Zeigefinger erheben, aber ich finde es irgendwie erschreckend, dass wir uns scheinbar lieber ansehen, wie erfundene Comic-Helden mit fetten Karren und Superkräften ausgestattet über den Bildschirm hüpfen, fliegen oder rasen, statt uns mal vor der eigenen Haustür umzukucken. Ein paar Alltagshelden könnten wir im Moment nämlich gut gebrauchen - und dafür braucht keiner von uns ein Bat-Mobil. Es würde schon reichen, Stellung zu beziehen und zu dieser Meinung auch zu stehen oder - um es mit den Zeilen der Ärzte zu sagen - "Worte tun niemandem weg. [...] Geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrieren."

Und wenn ihr euch das nicht traut - sagt dem kleinen Alltagsrassisten der über seine eigenen doofe Islamisten-Witze lacht doch einfach mal ehrlich die Meinung, zeigt nicht automatisch und Mitläufer-mäßig mit dem Finger auf die (wer auch immer die sind), statt euch anstecken zu lassen und automatisch alles, was nur annähernd anders ist als gewohnt in den Islamisten-Topf oder eine andere Schublade zu werfen und bleibt euch und eurer toleranten Meinung treu.

Damit ist uns allen mehr geholfen als mit ein paar Millionen Zuschauerzahlen für Spider-Man und Gotham um 20.15 Uhr.

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Donnerstag, 12. Februar 2015

[M]Eine kleine Liebeserklärung

Übermorgen ist es soweit: Der Valentinstag rückt näher und Millionen Menschen geben sich eine Bigbox Popcorn und #fiftyshadesofbadsexwithhappyending oder übel romantische Abende in überfüllten Restaurants mit 50 anderen unglaublich verliebten Paaren, bei denen nur zu hoffen bleibt, dass sie die Diamantring-präparierten Sektgläser nicht vertauschen. Ich hab bisher auf dem Blog nicht in großen Zügen und vielen Worten über die Liebe geschrieben, weil mir das Thema bisher echt 'n bisschen zu kitzlig und 'n bisschen zu persönlich war.

De facto ist es nämlich so, dass die Liebe und ich nicht unbedingt das beste Timing haben. Fährt sie U-Bahn, gehe ich zu Fuß, sitze ich in der Straßenbahn, nimmt sie den Bus und überhaupt ist sie halt ein bisschen so wie meine Wetter-App: unzuverlässig. Ich kann mit ein und der selben Person, an ein und dem selben Ort stehen und statt dem angesagten Sonnenschein regnet es aus Eimern und das Make-up läuft mir über die Nase, bis ich auskucke wie ein Pandabär.

Gut, aber eigentlich wollte ich nicht auf mein Pandabärengesicht raus (obwohl, das wäre keine schlechte Faschingsverkleidung...), sondern darauf, dass es ja nicht nur Prince Charming gibt, dem man morgen mal zwischen kitschigen Rosensträuchern in überfüllten Restaurants die Paarungsbereitschaft und ehrliche Zuneigung gestehen könnte (ich hoffe, wenn euer Prince Charming morgen am Start ist, habt ihr einen besseren Plan und schleppt dem armen Kerl um Himmels Willen nicht in Shades of Grey!).

Nein, es gibt noch jede Menge anderer Menschen, denen man die drei kleinen Worte viel häufiger sagen sollte. Ich benutze sie für Spinatlasagne, für Ed Sheerans neues Album und für den Kopenhagener Hafen - aber ich spreche sie nicht aus, wenn ich meine Freundinnen umarme, nachdem sie mich wieder vom Boden aufgekratzt haben. 
Deswegen soll das hier jetzt eine kleine Liebeserklärung für genau diese Mädels werden!


Sie kommen vorbei, wenn ich weinend anrufe und bringen die Notfallzigaretten mit.
Sie drehen sich mit mir und meinen Gedanken stundenlang im Kreis.
Sie bewerten meine Outfit-Selfies, bevor ich auf Dates gehe.
Sie sagen mir, mal tief Luft zu holen, bevor ich durchdrehe.
Sie freuen sich mit mir - manchmal auch, wenn es gar keinen Anlass gibt.
Sie bestellen mir ein Taxi, wenn ich einen Tequila zu viel hatte (kam schon lang nicht mehr vor:D)
Sie sind ehrliche Berater, doch sie nehmen mir meine Entscheidung nicht ab.
Sie machen mir Mut.
Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie meine Entscheidung kritisch beäugen.
Sie sagen mir, wenn ich nerve und sie lachen mit mir, wenn etwas witzig ist.
Sie versuchen, mich zu verstehen - selbst wenn sie es manchmal nicht tun und wir halten uns nicht mit Smalltalk auf.

Wir kennen uns noch nicht in- und auswendig, aber wir kennen uns gut.
Gut genug, um dieses verrückte Auf und Ab und die schönen und schlechten Momente zu teilen und uns trotzdem noch nicht auf die Nerven zu gehen.

Ich bin euch dankbar und ich hab euch lieb!


Diesen ungewohnten Ausbruch von Kitsch meinerseits habt ihr erstens der Tatsache zu verdanken, dass man mit dem Alter weicher wird und zweitens Monsterzeug - die haben nämlich zum Bloggergewinnspiel aufgerufen und dazu, ein bisschen Liebe in der Welt zu verteilen. Und weil ich eigentlich ja schon finde, dass das keine so verkehrte Idee ist und man ein bisschen Liebe immer gebrauchen kann, lest ihr hier diesen Artikel. Und ich hoffe, er inspiriert euch dazu, auch mal jemandem der es verdient hat, etwas Liebes zu sagen. Spread the love und so... Ende der Durchsage und genießt euer Wochenende.

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Sonntag, 8. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Besuch bei Peter Pan und den verlorenen Jungs.

Es ist Samstagnacht, 3.45 Uhr. Wir sitzen im Nachtbus und wir haben genau den richtigen Pegel, um tiefgründige Gespräche zu führen, obwohl wir uns überhaupt noch nicht so gut kennen. Ich lehne den Kopf an die schmierige Scheibe, weil er irgendwie zu schwer ist, um ihn zu halten und höre zu.
Ende Oktober hat er seine Masterarbeit abgegeben. Dann erstmal zum Chillen nach Thailand. Einen Job hat er auch jetzt noch nicht. Wenn er Kohle braucht, dann arbeitet er für ein paar Tage auf einem Ausflugsschiff, von Amsterdam nach Nürnberg und zurück. Bierproben mit amerikanischen Ladies. Er lacht. Die stehen auf mich, denken ich bin ein bayerischer Braumeister. Aber auf Dauer ist das nix, die alten Ladies sind ganz schön aufdringlich, wenn sie nen 25jährigen um sich haben. Deswegen wird es jetzt allmählich doch Zeit, sich für Traineestellen und Jobs zu bewerben. Selbst die schönste Pause hat irgendwann mal ein Ende. Ein schlechtes Gewissen wegen der Lebensführung, die andere als Lotterleben bezeichnen würden? Fehlanzeige.
Ich hab mir doch echt ne Pause verdient, sagt er und grinst, Oder nicht?

Eigentlich will mein Kopf protestieren. Pause? Stehenbleiben? Schwachsinn.
Es muss immer vorwärts gehen, so gehört sich's halt. Man muss sich doch selbst was bieten. Immer busy, immer beschäftigt. Überstunden zeugen von Kompetenz und Verantwortung, Sportkurse von Disziplin und selbstgekochte #HealthyMeals von Organisationstalent. Einfach abhängen, rumhängen und sich selber gehen lassen - sorry Honey, is nicht.
Aber mal im Ernst: Vorwärts ist keine Richtung sondern nur der Punkt bis zu dem uns der Ehrgeiz treibt und das Wissen, was von uns erwartet wird oder der Glauben, wie wir sein sollten. Und ich glaub, Vorwärts und die Karriereleiter hinauf ist eigentlich nicht unbedingt immer genau der Weg, den wir selbst auch eingeschlagen hätten. Stattdessen wären wir vielleicht lieber einfach mal ein bisschen länger stehen geblieben.

Sonnenaufgänge, statt Seminare.
Nike Frees und Kapuzenhoodies statt Hosenanzügen und Meetings.
Wodka Shots statt Wein, der atmen muss.
Vielleicht wären wir alle gern noch ein paar Tage, ein paar Wochen, ein paar Monate länger jung. Würden uns gerne verabschieden von der alten Zeit, die neue begrüßen. Eine Pause einlegen und mal durchatmen. Uns nur mit Dingen beschäftigen die wir lieben. Kant lesen oder einfach nur die Bild. Unnützes Wissen anhäufen. Mit Studenten über Pegida und die Ukraine-Krise diskutieren. Verschwinden in Musik.

Klingt doch eigentlich ganz gechillt, sich im Nimmerland noch ein bisschen vor der Zukunft zu verstecken und vor dem Stress, dem busy schedule, der Karriere und dem erwachsenen Leben abzuhauen.

Und was ist verwerflich daran?

  
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Sonntag, 1. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Geduld ist eine Tugend

Wir tun es überdurchschnittlich häufig. An der Bushaltestelle oder an roten Ampeln, wenn die beste Freundin mal wieder die obligatorischen 10 Minuten zu spät ist, die Schlange an der Aldi-Kasse kilometerlang oder der Urlaub, der Sommer und die Zeit zum Entspannen noch so weit weg sind. Wir warten.

Und ich? Ich kann nicht warten. Ich verabscheue es aus der tiefsten Tiefe meines Herzens heraus.
"It’s the worst torture in the world, waiting when you know there is nothing else you can do.", sagt die Präsidentin in Mockingjay und sie hat Recht.
Bevor ich auf den Bus warte, lege ich lieber einen Sprint zur Haltestelle hin, im Stau telefoniere ich nebenbei, um die Zeit sinnvoll zu Nutzen und im Supermarkt entwerfe ich in der Schlange den nächsten Blogpost. Wenn ich Zeit verschwende, dann will ich selbst entscheiden, wann und wo. Ich will nicht durchs Warten zur Untätigkeit gezwungen sein. Die macht mich nämlich reizbar und unleidig und ist für mich ungefähr so schlimm, wie ein Fluch - eine Ganzkörperklammer, die bewegungsunfähig macht, obwohl man nichts lieber tun möchte, als sich zu bewegen.




Ja, zugegeben, meine Beziehung zum Warten ist immer noch die einer 5jährigen am Heiligen Abend kurz vor der Bescherung. Nur wenn ich hungrig bin, sinkt meine Laune noch weiter in den Keller und ich werde quengelig und unleidig.
Es lähmt mich, auf wirklich wichtige Fragen keine Antworten zu haben. Ich will immer wissen, wie es weiter geht. Hab ich die Klausur bestanden? Mag er mich? Krieg ich den Job? Gewinn ich die Weltreise? Der Einsatz ist gebracht und dann... dreht sich das Roulette.

Wenn man ein Problem anpacken kann, es lösen, es angreifen, sodass es greifbar wird und sich auflöst, dann verliert es seinen Schrecken. Aber das Warten, das verliert seinen Schrecken nicht. Die 50:50 Chance einer guten oder schlechten Nachricht, das Lottospiel und die wechselnden Bauchgefühle, dass ist die wahre Herausforderung.
Und dann werde ich ganz stumm. Ganz gelähmt. So wie es auf dem Blog auch die letzte Woche war. Ich habe nämlich die Luft angehalten, vor lauter Angst vor dem Warten. Ich habe mich eingegraben, in meinem Kopf die Möglichkeiten durchgespielt und es mal zum Endboss geschafft - und mal nicht.

Warten ist anstrengend, schlaucht und zehrt aus. Warten ist Leistungssport.
Und ich bewundere jeden, der die Herausforderung annehmen kann.
Denn ich muss leider passen.

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